/user_upload/Kopfbild-v.jpg

Bedarf an ehrenamtlichen Betreuern wächst enorm

Bedarf an ehrenamtlichen Betreuern wächst enorm

(v.l.n.r.): präsentieren die Ergebnisse der Umfrage: Roswitha Blömer-Bergstedt, Birgit Heumann (beide Mitarbeiterinnen der Betreuungsstelle), Dirk Wingbermühle (Leiter des Sachgebiets Senioren und Betreuung), Erster Kreisrat Hartmut Heinen, Annette Krumm-Schüßler und Katja Fehren (beide Mitarbeiterinnen der Betreuungsstelle). Foto: Landkreis Vechta/Dorgelo

Der Bedarf an neuen ehrenamtlichen Betreuern im Landkreis Vechta wird in den kommenden Jahren drastisch steigen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Kreisverwaltung. So ist bereits jeder zweite Betreuer älter als 51 Jahre, 32 Prozent sind älter als 66 Jahre. „Es fehlt zunehmend an Nachwuchs für die rechtliche Betreuung. Dabei wird der Bedarf immer größer“, stellte Erster Kreisrat Hartmut Heinen bei der Vorstellung der Ergebnisse im Kreishaus fest.

Ehrenamtliche Betreuer helfen Menschen, die wegen psychischen, körperlichen oder geistigen Einschränkungen ihre rechtlichen und organisatorischen Angelegenheiten nicht selbst regeln können. Im Landkreis Vechta trifft das auf 1.783 Menschen zu. Ihnen wird ein gesetzlicher Betreuer zur Seite gestellt. 1.189 solcher Betreuungen werden ehrenamtlich durchgeführt. In 84 Prozent der Fälle besteht ein familiäres Verhältnis zwischen Betreuten und Betreuer. „Die Ehrenamtlichen leisten hervorragende Arbeit. Um sie von Verwaltungsseite besser unterstützen zu können, haben wir eine Umfrage über die größten Herausforderungen bei ihrer Tätigkeit durchgeführt“, erklärte Heinen.

Auffällig ist, dass schon viele jüngere Menschen auf eine Betreuung angewiesen sind. So sind 29 Prozent der Betreuten erst zwischen 18 und 35 Jahre alt. Die Krankheitsbilder unter den Betreuten sind vielfältig, wie die Umfrage ergeben hat. Viele sind sogar mehrfach beeinträchtigt.

Die Betreuer bewerten ihre Arbeit insgesamt positiv. Dennoch kommt es immer wieder zu Problemen in der Betreuungsführung, gerade wenn es um den bürokratischen Aufwand geht.  So geben zehn Prozent der Befragten gelegentliche Probleme mit Banken oder Behörden an. „Sollte es Schwierigkeiten geben, stehen Betreuungsvereine wie der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) oder der Katholische Verein für soziale Dienste (SKM), das Amtsgericht und die Betreuungsstelle des Landkreises beratend zur Seite“, so Dirk Wingbermühle, Leiter des Sachgebiets Senioren und Betreuung im Amt für Bildung, Soziales und Integration. Insgesamt wird die Zusammenarbeit mit diesen Stellen größtenteils als gut bewertet.

Viele Betreuer wünschen sich Fortbildungsangebote zu rechtlichen Grundlagen, zur Rechnungslegung und zum Bundesteilhabegesetz. Laut Wingbermühle würden nun entsprechende Angebote erarbeitet.

Angesichts der Ergebnisse warb Heinen um Unterstützung in der rechtlichen Betreuung: „Der Landkreis Vechta sucht immer engagierte Menschen, die eine Betreuung übernehmen. Ich würde mich sehr freuen, wenn sich mehr Ehrenamtliche für diese Aufgabe begeistern lassen. Es gibt viele Personen, die auf diese Hilfe dringend angewiesen sind.“ 

Die Betreuungsstelle bittet in diesem Zusammenhang um Kontaktaufnahme der schon tätigen ehrenamtlichen Betreuer, die in der anonymen Umfrage, ihre Bereitschaft erklärt haben, eine weitere Betreuung zu übernehmen.

Personen, die generell Interesse haben eine Betreuung zu übernehmen können sich unter 2030(at)landkreis-vechta.de oder 04441/898-2030 bei Birgit Heumann von der Betreuungsstelle des Landkreises melden.

Weitere Informationen stehen unter www.landkreis-vechta.de zur Verfügung.

zurück zur Übersicht


 
Facebook Instagram