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Brunnenprogramm: Nitrat im Fokus

In mehreren Gebieten unserer Region ist die Nitratbelastung im Grundwasser zu hoch. Der Landkreis hat sich zum Ziel gesetzt, mit seinen Mitteln zur Reduzierung der Nitratwerte beizutragen. Dafür hat die Verwaltung ein eigenes  Grundwasser-Monitoring auf den Weg gebracht: das Brunnenprogramm. Auf dieser Seite finden Sie alle wichtigen Informationen über das Projekt.

Hier finden Sie die wichtigsten Unterlagen sowie einen Filmbeitrag:

Was ist das Brunnenprogramm und welches Ziel hat es?
Der Landkreis Vechta nimmt die Nitratproblematik ernst. Er will sich einen eigenen Überblick über besonders belastete Bereiche verschaffen und Strategien entwickeln, um die Nitratwerte zu senken. Im Fokus der freiwilligen Untersuchung stehen dabei sogenannte „Hotspots“, also Messbrunnen, die über dem Grenzwert von 50 Milligramm Nitrat pro Liter Grundwasser liegen.
Um diese Hotspots einzugrenzen, hat der Landkreis die Beprobung verschiedener Brunnen im ganzen Kreisgebiet in Auftrag gegeben. Durch die Ergebnisse der Proben wird das Messstellennetz des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) verdichtet, der unter anderem regelmäßig Nitratuntersuchungen im Landkreis vornimmt.

Mit dem Brunnenprogramm folgt der Landkreis nicht nur den Erlassen des Niedersächsischen Umweltministeriums aus dem Mai 2016, sondern geht darüber hinaus: Das Programm wurde unabhängig von den Erlassen auf eigene Initiative hin gestartet.

Wie viele Brunnen werden beprobt?
Ergänzend zu den Messstellen des NLWKN werden in den Folgejahren 16 weitere Brunnen des NLWKN im Auftrag des Landkreises beprobt. Der NLWKN hat die Messpunkte dem Landkreis vorgeschlagen. Sie konzentrieren sich auf Bereiche im Nord- und im Südkreis, wo bereits erhöhte Nitratwerte festgestellt wurden. Damit wird das Messstellennetz des NLWKN gezielt ergänzt. Je mehr Daten gesammelt werden, desto besser lassen sich Handlungsstrategien entwickeln.

Wer stellt sicher, dass die Brunnen geeignet sind?
Da es sich bei allen Brunnen um Messstellen des NLWKN handelt,  werden sie von diesem gewartet. Durch spezielle Kamerabefahrungen werden die einzelnen Brunnen auf ihre Funktionstüchtigkeit geprüft. Damit sind stichhaltige und verwertbare Ergebnisse gewährleistet.

Wer nimmt die Proben?
Die Proben werden von einem anerkannten und zertifizierten Prüflabor entnommen. Die qualifizierten Mitarbeiter des Labors werden sich bei der Beprobung eng mit dem NLWKN abstimmen. Der Landkreis setzt dabei auf ein transparentes Verfahren: Die Experten des Runden Tisches sind eingeladen, die Arbeit vor Ort zu begleiten und den Probenehmern bei ihrer Arbeit über die Schulter zu gucken.

Wie oft werden Proben genommen?
In 2017 und in der Folgezeit wird jeweils im Frühjahr und im Herbst gemessen.

Wer wertet die Proben aus?
Das anerkannte und zertifizierte Labor analysiert die von ihm entnommenen Proben auf den Parameter Nitrat. Zudem wird eine Ionenbilanz durchgeführt, die der Plausibilisierung der Proben dient. Die Ergebnisse werden in der Folge an den NLWKN weitergeleitet. Damit ist sichergestellt, dass die zuständige Fachbehörde die Daten sachgerecht und plausibel aufbereitet.

Warum wurde ein Runder Tisch einberufen?
Der Landkreis Vechta setzt bei seinem Grundwasser-Monitoring auf den Dialog mit Experten von Behörden, Einrichtungen und Verbänden, die sich mit den Fragen Nitrat und Wasserqualität beschäftigen. Der Runde Tisch dient dem regelmäßigen  fachlichen Austausch. Hier werden die Fortschritte des Brunnenprogramms diskutiert und das weitere Vorgehen abgestimmt.  Der Runde Tisch hat bislang drei Mal getagt, am 1. Februar 2017, am 15. März 2017 und am 16. Februar 2018.

Wer sitzt mit am Runden Tisch?
Der NLWKN (Betriebsstelle Cloppenburg), die NABU-Kreisgruppe Vechta, die Landwirtschaftskammer Niedersachsen, der Kreislandvolkverband Vechta, der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) und das Wasserwerk Vechta. 

Werden die Ergebnisse veröffentlicht?
Ja, die Ergebnisse werdenauf der Homepage des Landkreises regelmäßig veröffentlicht.

An den Messungen im Jahr 2016 gab es Kritik. Warum?
Bei der Auswertung der ersten Messdaten ist es zu Fehlern gekommen. Diese sind nicht nur dem Landkreis und dem NLWKN aufgefallen, sondern wurden auch vom NABU kritisiert. Die Kreisverwaltung hat die Unstimmigkeiten in Abstimmung mit dem Prüflabor und dem NLWKN aufgearbeitet und dafür gesorgt, dass die weiteren Messungen zuverlässige Daten liefern.

Was macht der Landkreis mit den Ergebnissen?
In einem ersten Schritt schaut sich der Landkreis die Lage der Hotspots an, also ob sie auf Ackerflächen, im Wald, in Straßenbereichen oder Grünstreifen liegen. Danach wird die Art der Bewirtschaftung rund um die Brunnen in den Blick genommen, um Rückschlüsse auf die Nitratbelastung ziehen zu können. Wenn diese Fragen geklärt sind, versucht der Landkreis z.B. durch die Beratung für eine fachgerechte und ressourcenschonende Düngung, die Nitratbelastung zu verringern.

 
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