Starker Partner: Landkreis und kreisangehörige Kommunen führen Regionaldialog mit dem OOWV

Von der Starkregenkarte bis zur nationalen Wasserstrategie: Der OOWV und die Kommunen im Landkreis Vechta haben sich in Dinklage zu wasserwirtschaftlichen Themen ausgetauscht. Foto: Landkreis Vechta
Zum Regionaldialog mit dem Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband (OOWV) haben sich Vertreter des Landkreises Vechta und der Städte und Gemeinden in Dinklage getroffen. „Der vertrauensvolle Austausch mit dem OOWV ist angesichts der immer kostbarer werdenden Ressource Wasser unverzichtbar. Für die kommunale Seite ist es wichtig, regelmäßig über aktuelle Entwicklungen bei der Trinkwasserversorgung, der Abwasserentsorgung und der Wasserwirtschaft allgemein zu diskutieren. Der OOWV ist hierbei ein starker und kompetenter Partner“, erklärt Landrat Tobias Gerdesmeyer.
Kay Schönfeld, Regionalleiter des OOWV für die Region Vechta, berichtete über aktuelle Baumaßnahmen in der Region, etwa über den Neubau der Schlammbehandlung für die Kläranlage Lohne-Rießel und den Bau eines Trinkwasserspeicherpumpwerks am Lohner Bergweg. Ein besonderer Fokus lag auf dem Aufbau einer verbandsweite Starkregengefahrenkarte. Die Karte soll helfen, Überflutungsrisiken in bebauten Gebieten besser einzuschätzen und Vorsorgemaßnahmen wie Objektschutz einzuleiten.
Kay Schönfeld gab zudem einen Ausblick auf die nationale Wasserstrategie, die das Bundeskabinett Mitte März beschlossen hat. Zu den Zielen gehört es, die Versorgung mit Trinkwasser dauerhaft zu sichern, Grundwasser und Ökosysteme zu schützen sowie Landwirtschaft und Wirtschaft mit ausreichend Wasser zu versorgen. So soll Konflikten zwischen verschiedenen Anspruchsgruppen vorgebeugt werden. Zudem geht es um eine größere Wertschätzung für die Ressource Wasser, insbesondere durch mehr Informations- und Beratungsangebote.
„Die nationale Wasserstrategie ist ein wichtiges Zeichen, aber wir fangen nicht bei Null an“, betonte der OOWV-Regionalleiter. „In vielen Handlungsfeldern sind der OOWV und seine Mitgliedskommunen bereits seit längerer Zeit tätig und können konkrete Projekte vorweisen.“ Die Verbandsversammlung des OOWV habe bereits vor zwei Jahren ein regionales Wasserversorgungskonzept verabschiedet, in dem viele Maßnahmen beschrieben sind, die sich nun auch in der nationalen Wasserstrategie wiederfinden.
Gerdesmeyer sieht den Landkreis Vechta hinsichtlich des Nachhaltigkeitsgedankens in der nationalen Wasserstrategie auf einem guten Weg. So habe der Landkreis bereits mit dem Projekt „Netzwerk Wasser 2.0“ eine detaillierte Analyse der Auswirkungen des Klimawandels auf die den Wasserbedarf für Pflanzen und Böden im Landkreis geliefert. Darauf aufbauend ist die Etablierung eines Grund- und Trinkwassermanagements geplant.
Zudem hat der Landkreis Vechta kürzlich eine Förderzusage für den kreisweiten Ausbau eines regionalen Grundwassermodells im Rahmen der Richtlinie „Klimafolgenanpassung Wasserwirtschaft“ erhalten. „Mit dem Grundwassermodell lässt sich nachvollziehen, wie sich beantragte Wasserentnahmen auf das gesamte Grundwasserdargebot auswirken. Für den Landkreis als Genehmigungsbehörde ist das ein wichtiges Instrument für einen nachhaltigen Umgang mit der Ressource Wasser“, so Gerdesmeyer.
Die niedersächsische Landesregierung fördert das Projekt mit knapp 90.000 Euro. Der Landrat verwies darüber hinaus auf weitere Projekte wie das seit 2016 laufende Nitratmonitoring, die Einschränkung der Überkopfberegnung in den Sommermonaten der Jahre 2020 und 2022 und das aktuell in der Beratung befindliche Klimafolgenanpassungskonzept. Bei all diesen Themen ergebe sich immer wieder ein wertvoller fachlicher Austausch mit dem OOWV. „Der Landkreis schätzt die wasserwirtschaftliche Kompetenz des OOWV. Deswegen möchten wir den Regionaldialog auch in Zukunft weiterführen und intensivieren.“
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