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Landkreis: ÖPNV-Angebot besser als im Studienranking der Allianz pro Schiene

Landkreis: ÖPNV-Angebot besser als im Studienranking der Allianz pro Schiene

Der Landkreis Vechta sieht den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in der Region viel besser aufgestellt als nach Auffassung der Allianz pro Schiene. Einer aktuellen Studie des Interessenverbandes zufolge rangiert das ÖPNV-Angebot im Landkreis Vechta im Bundesvergleich an siebtletzter Stelle. Das Ranking basiert auf Daten des Bonner Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). Auf Nachfrage der Verwaltung wurde schriftlich bestätigt, dass in der Untersuchung flexible Rufbussysteme wie moobil+ allerdings gar nicht berücksichtigt wurden, sondern nur feste Linienverkehre. Daher führe die Studie zu verzerrten Ergebnissen, kritisiert der Landkreis.

„Moobil+ ist ein sogenanntes Bedarfsverkehrssystem im Richtungsbandbetrieb. Das bedeutet, dass die Busse zum Großteil konkrete Fahrtwünsche bedienen, aber auch feste Haltestellen anfahren. Solche Bedarfssysteme sind gerade im ländlichen Raum sinnvoll, weil sich feste Haltestellen im Gegensatz zu großstädtischen Gebieten nicht an allen Linien lohnen“, erklärt Nicole Bramlage, Leiterin des Referats für Wirtschaftsförderung, Mobilität und Tourismus. Hätten die Autoren moobil+ berücksichtigt, wäre die Bewertung des Landkreises Vechta deutlich positiver ausgefallen. Die Kritik an der Studienmethodik hat die Kreisverwaltung bereits dem BBSR mitgeteilt. Das Institut zeigte sich verständlich und hat versichert, Bedarfsverkehre künftig zu berücksichtigen.

Im Kreisgebiet gibt es etwa 530 moobil+Haltestellen auf 15 Linien. Neben den Bedarfshaltestellen liegen auf den Linien bis zu fünf feste Haltestellen an verkehrlich wichtigen Punkten. „Moobil+ gilt im ländlichen Raum als echtes Vorreiterprojekt. Die Busse fahren von Montag bis Freitag von etwa 6 bis 20 Uhr im Stunden beziehungsweise Zweistundentakt. Mit dem Pilotprojekt der moobil+Taxen weiten wir das Angebot nochmals aus und schaffen mit Aktionen wie ‚Fahrschein gegen Führerschein‘ immer wieder Anreize für eine stärkere Nutzung des ÖPNV. Hier eine massive Unterversorgung des ÖPNV zu attestieren, geht an der Realität vor Ort vorbei“, so Landrat Tobias Gerdesmeyer. Über den Busverkehr hinaus haben sieben von zehn Kommunen einen direkten Anschluss an die NordWestBahn und damit an den überregionalen Schienenpersonennahverkehr (SPNV).

Der Landkreis arbeitet auch daran, die Busverbindungen in die umliegenden Landkreise weiter auszubauen. So wird Ende 2023 die landesbedeutsame Schnellbuslinie zwischen den Kreisstädten Vechta und Cloppenburg in Betrieb gehen. Sie wird werktags im Stundentakt verkehren und auch an Wochenenden fahren. Die Kreisverwaltung hält außerdem am Ziel einer Schnellbusverbindung nach Diepholz fest. Hierüber sei der Landkreis weiterhin mit der Diepholzer Seite im Gespräch. „Vor diesem Hintergrund sehen wir das Ranking in der Studie überaus skeptisch. Allein die Ausweitung von moobil+ in den Landkreis Cloppenburg zeigt, dass es sich um ein erfolgsversprechendes System im ländlichen Raum handelt“, ist Gerdesmeyer überzeugt. 

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